Konservieren oder nicht konservieren, ist das hier die Frage?

Konservierungsstoffe verhindern den mikrobiellen Befall von Produkten, erhöhen deren Haltbarkeit und schützen Konsumenten vor potentiellen Infektion. Ich denke das ist klar und nachvollziehbar. Nur sind alle Produkte gleichermaßen von einem potentiellen Befall von Mikroorganismen betroffen?   

Nicht alle kosmetisch wirksamen Stoffe oder Gemische verderben gleich schnell. Reine pflanzliche Öle beispielsweise sind mikrobiologisch betrachtet wenig anfällig für einen bakteriellen Befall. Das liegt daran, dass Mikroorganismen Wasser und Nährstoffe zum Wachstum benötigen. Pflanzliche Öle enthalten in der Regel kein Wasser und bieten daher Mikroorganismen wenig Angriffsfläche. Anders ist es bei Öl/Wasser Emulsionen oder bei wasserbasierten Seren. Diese sollten entweder frisch hergestellt verwendet oder konserviert werden.  

Weiterer Faktoren beeinflussen mikrobielles Wachstum, wie z. B. Temperatur oder pH-Wert. Die meisten Mikroorganismen zeigen kein Wachstum mehr bei einem pH-Wert kleiner fünf oder größer acht. Bei unserer Körpertemperatur von ca. 36-37°C weisen Mikroorganismen die höchsten Wachstumsraten auf, bei vier Grad Kühlschranktemperatur ist das Wachstum schon deutlich vermindert. 

Also, wie können Kosmetika effektiv vor mikrobiellen Befall geschützt werden? Wichtig ist es Kontamination mit Mikroorganismen zu vermeiden, sowohl während der Herstellung aber auch bei der Nutzung. Beide Aspekte der Konservierung beeinflussen sich gegenseitig: je häufiger die Kontamination mit Mikroorganismen desto besser sollte die Konservierung sein und umgekehrt. Um eine Kontamination während der Nutzung zu vermeiden, bieten wir unsere wasserbasierte Hyaluronseren in einem Pumpspender an. So wird eine Berührung des Produktes verhindert.

Ein weiterer Weg ist die Konservierung des Produktes durch Zugabe von Konservierungsmitteln. Hier gibt es natürliche und synthetische Konservierungsstoffe, zu den ersteren zählen Ethanol oder 2-Phenylethanol. Letzteres ist im Rosenöl und Rosenwasser enthalten und wirkt bakteriostatisch. Zu den synthetischen Konservierungsstoffen zählen z. B. Parabene. Sowohl synthetische als auch natürliche Konservierungsmittel können Unverträglichkeiten oder Allergien auslösen.    

Pflanzliche Öle werden auf eine andere Art für den Konsumenten unbrauchbar: in dem Sie oxidieren. Das bedeutet nichts anderes, als das sie ranzig werden. Aber auch hier gilt: nicht alle pflanzlichen Öle werden gleich schnell ranzig. Ranzig werden vor allen Öle die ungesättigte Fettsäurereste enthalten, je mehr desto leichter. Was passiert beim „ranzig werden“? die Doppelbindungen der ungesättigten Fettsäuren werden durch Sauerstoff angegriffen und gespalten. Dabei entstehen Reste, die den typischen, ranzigen Geruch verursachen.

Wie kann das "ranzig werden" verhindert bzw. verzögert werden? Wir bei reineoele stellen unsere Öle und Ölgemische in kleinen Chargen frisch her und garantieren die Haltbarkeit für 1 Jahr. Unsere Gemische enthalten darüber hinaus Wirkstoffe, die sogenannte Antioxidantien, die den Sauerstoff „abfangen“. Vielfach sind sie bereits in den Pflanzenölen enthalten, besonders in den naturbelassenen, nicht raffinierten Ölen. Zu den Antioxidation zählen u. a. Tocopherol (Vitamin E) oder das Coenzym Q10.  

 

Zurück zum Blog